Internationaler „Tag des Kaffees“ in Wien buchstabe
29 SEPTEMBER 2015 19:00

Internationaler „Tag des Kaffees“ in Wien

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Das Rumänische Kulturinstitut in Wien feiert zusammen mit dem Tschechischen Zentrum Wien und mit anderen 18 Mitgliedern des EUNIC Austria Kulsters die 14. Ausgabe einer traditionellen Veranstaltung im österreichischen Kulturkalender: der internationale Tag des Kaffees

Das berühmte Café Central (Herrengasse 14, 1010 Wien) wird am 29. September, um 19.00 Uhr, Gastgeber eines Abends das 14 Jahre nach dem Tod dem Schriftsteller, Dichter und Essayisten Gellu Naum (b. 1. August 1915 - d. 29. September 2001) gewidmet ist. Im Rahmen der Veranstaltung, die vom Rumänischen Kulturinstitut in Wien zusammen mit dem Tschechischen Zentrum in Wien organisiert wird, liest die Schauspielerin Mercedes Echerer folgende Gedichte von Gellu Naum vor: Eine Buste namens Esperance; Homing; Ich sollte einen Sturm entfesseln; Manchmal bis spät; Niemand seit langem; Noch einmal Klammer auf; Sag mir einen Vogen wenn du willst; Den weisen Ud und Der Bote. Die Auswahl der Gedichten erfolgte aus dem Volumen  Pohesie (Urs Engeler Verlag, 2006; übersetzt von Oskar Pastior und Ernest Wichner) mit der Unterstützung von Ernest Wichner. Tomáš Novák sichert die musikalische Begleitung mit Zusammensetzungen von Antonín Dvořák, Rudolf Antonín Dvorský und Hofmann Leopold. 

Die 14. Ausgabe des internationalen Tag des Kaffees wird als ein literarisch-musikalisches Festival in 10 Wiener Kaffeehäuser organisiert. Im Gegensatz zu früheren Jahren, als die teilnehmenden Mitglieder des EUNIC Austria Klusters ein Kulturprogramm am selben Abend durchgeführt haben, werden dieses Jahr Veranstaltungen vom 28. September bis am 2. Oktober in mehreren Kaffehäusern aus Wien unter dem Motto Musik und Poesie stattfinden.  

Die Mitglieder des EUNIC Austria Klusters bilden Gruppen von jeweils zwei Institute, unter dem folgenden Programm:

28. September

o   Slowakisches Institut und Norwegische Botschaft in Wien im Café Diglas (Wollzeile 10, 1010, Wien)

o   Schwedische Botschaft in Wien und Balassi Institut – Collegium Hungaricum im Café Museum (Operngasse 7, 1010, Wien)

29. September

o   Schweizerische Botschaft in Wien und Spanisches Kulturinstitut - Instituto Cervantes im Café Schwarzenberg (Kärntner Ring 17, 1010, Wien)

o   Tschechisches Zentrum und Rumänisches Kulturinstitut im Café Central (Herrengasse 14, 1010, Wien)

30. September

o   Polnisches Institut und Ukrainische Botschaft in Wien im Café Korb (Dommayergasse 1, 1130, Wien)

o   Niederländische Botschaft in Wien und Flämische Vetretung in Wien im Café Westend (Mariahilferstraße 128, 1070, Wien)

1. Oktober

o   Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) und Georgische Botschaft in Wien im Café Griensteidl (Michaelerplatz 2, 1010, Wien)

o   Botschaft der Republik Kroatien in Wien und Slowenisches Kulturinstitut SKICA im Café Landtmann (Universitätsring 4, 1010, Wien)

2. Oktober

o   Russisches Kulturinstitut und Botschaft von Portugal in Wien im Café Sperl (Gumpendorferstraße 11, 1060, Wien)

o   Französisches Kulturinstitut und Bulgarisches Kulturinstitut – „Haus Wittgenstein“ im Café Schopenauer (Staudgasse 1, 1180, Wien) 

Der EUNIC Austria Kluster, dere 2006 gegründet wurde, ist unter der Leitung des Präsidenten Martin Krafl (Direktor des Tschechischen Zentrums Wien) und der Vizepräsidentin Irina Cornişteanu (Direktorin des Rumänischen Kulturinstituts in Wien). EUNIC Austria vereint 29 Botschaften und Kulturinstitute die gemeinsame Projekte durchführen die kulturelle Verständigung und Diversität in der europäischen Gesellschaft fördern. Der EUNIC Austria Kluster organisiert jährliche Veranstaltungen wie Lesungen zum internationalen Tag des Kaffees,die Stadtführungen Europäische Orte in Wien, Programme zum Europäischen Tag der Sprachen und das Projekt Donau Lounge. 

Mercedes Echerer ist gebürtige Linzerin. Ihre Schauspielkarriere begann im Theater an der Wien, wo sie zur Originalbesetzung von Cats gehörte. Danach folgten Engagements am Wiener Volkstheater, am Theater in der Josefstadt, in der Off-Szene, bei Festspielen im In- und Ausland sowie Arbeiten für Film und Fernsehen. Sie moderierte unter anderem die ORF-Kultsendung Kunststücke und die Prix Ars Electronica-Gala. Seit Juni 2011 ist sie Gastgeberin der Ö1-Sendung Café Sonntag. Von 1999 bis 2004 war Mercedes Echerer Mitglied des Europäischen Parlaments, anschließend gründete sie EU XXL Film, eine Plattform für Kreative in Europa, und ist wieder als freischaffende Künstlerin tätig. 2010 produzierte sie die Hörbuchreihe Europa Erhören

Der 1987 in Prag geborene Tomáš Novák lebt bereits seit seinem siebten Lebensjahr in Wien, wo er sich zuerst dem Violin-Studium am Konservatorium Johannesgasse widmete. Später kamen im Selbststudium auch noch die Gitarre und das Akkordeon dazu, sowie auch kuriosere Instrumente, wie zum Beispiel die singende Säge. Heutzutage studiert er an der „Anton Bruckner“ Privatuniversität Linz.

Café Central, das berühmte Traditionscafé im Palais Ferstel, mit seiner über 130 jährigen Geschichte, wurde 1876 erstmals geöffnet und war an der Wende zum 20. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt für Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Politik und Wissenschaft, wie Arthur Schnitzler, Sigmund Freud, Peter Altenberg oder Leo Trotzki. 

Gellu Naum wurde am 1. August 1915 in Bukarest geboren. 1937 schloss er das Studium der Philosophie an der Universität Bukarest ab. 1938 ging er auf Anraten seines Freundes, dem Maler Victor Brauner, nach Paris, wo er sein Philosophiestudium an der Sorbonne fortsetzte. Durch Victor Brauner kam er mit der französischen surrealistischen Gruppe in Kontakt die von André Breton angetrieben wurde. 1941 bildete sich die rumänische surrealistische Gruppe mit Gellu Naum, Gherasim Luca, Dolfi Trost, Virgil Teodorescu und Paul Păun. Das besonders in den Jahren 1945-1947 unermüdliche Engagement der Gruppe führte zu der Behauptung von Breton: „Das Zentrum der Welt ist nach Bukarest gezogen“. 1948 und 1949 schrieb Gellu Naum das philosophische und esotherische Gedicht Das Schlangenbuch (Cartea şearpelui). Dieses Werk kennzeichnete seinen Stil fortwirkend. In den fünfziger und sechziger Jahren veröffentlichte er mehrere Kinderbücher. Er schrieb insgeheim weiterhin surrealistische Gedichte. Während der Tauwetterperiode des kommunistischen Regimes in Rumänien begann er 1968 bis dahin unbekannte Gedichte in dem Band  Athanor zu veröffentlichen. Mit diesem und den folgenden Bänden – Der Tierbaum (Copacul-animal), Mein müder Vater (Tatăl meu obosit) – gelang es Gellu Naum die Aufmerksamkeit von Literaturkritikern auf sich zu ziehen. Als ein bedeutender Schriftsteller wurde er allerdings erst nach Veröffentlichung des Romans Zenobia (1985) bekannt. In nur wenigen Jahren erschienen zahlreiche Übersetzungen seiner Gedichte. Er starb am 29. September 2001. 

Das Projekt wird von EUNIC Austria in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kaffeeverband organisiert.

Das Menü des Cafe Central enthält am 29. September rumänische Palatschinken mit Konfitüre. 

Die Sponsoren der Veranstaltung sind:

·           Dulceaţa lu’ Răzvan (www.dulceatalurazvan.ro)

·           Naturelo (www.facebook.com/naturelo)

·           Cáfe Central (www.palaisevents.at/cafecentral)

·           Das Wiener Kaffeehaus (www.wiener-kaffeehaus.at

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.