- Pictures
- Video
Das Rumänische Kulturinstitut Wien, in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Rumänien in der Republik Österreich, würdigt den 70. Todestag des großen Komponisten George Enescu mit einem außergewöhnlichen Konzert der Pianistin Raluca Știrbăț, welches am Dienstag, den 13. Mai, um 19:00 Uhr im Ehrbar Saal in Wien stattfindet.
Das Konzert bietet die Gelegenheit, den Reichtum und die Originalität von Enescus Musik wiederzuentdecken, unterstrichen durch die Interpretation einer der engagiertesten BotschafterInnen der Musik von George Enescu auf der internationalen Bühne. Das einzigartige Konzertprogramm zeigt die Anziehungskraft und die außergewöhnliche künstlerische Kohärenz dieser Werke, wenn sie gemeinsam aufgeführt und gehört werden. Das Konzert bietet einen musikalischen Dialog zwischen Enescus Kompositionen und den repräsentativen Werken der französischen Impressionisten, wobei die gegenseitigen Einflüsse und der reiche kulturelle Kontext der Belle Époque hervorgehoben werden.
Konzertprogramm:
George Enescu (1881 Liveni, Rumänien – 1955 Paris) – Regrets Ges-Dur („Paris, le 12 Janvier 1898”), Erstaufführung in Wien
George Enescu - Suite op. 10 in D-Dur „Des cloches sonores“ (1903)
I. Toccata, „Cracalia, le 25 Août 190[1]”
II. Sarabande, „Paris, le 14 Juin 1903”
III. Pavane, „Cracalia, le 9 Juillet 1903”
IV. Bourrée, „Cracalia, le 25 Août 1903”
Claude Debussy (1862 Saint-Germain-en-Laye – 1918 Paris) – L'isle joyeuse, L. 106 (1904)
Maurice Ravel (1875 Ciboure – 1937 Paris) – Sonatine pour Piano, M. 40 (1905)
I. Modéré
II. Mouvement de Menuet
III. Animé
George Enescu – Nocturne Des-Dur, „Hommage à la Princesse Marie Cantacuzène” (1907)
In diesem Jahr, in dem sich der Todestag von George Enescu zum 70. Mal jährt, gedenkt dieses Konzert diesem großen Komponisten und feiert die Vitalität und Aktualität seiner Musik, die weiterhin fasziniert und inspiriert. Organisiert in Wien, einer Stadt, die eine grundlegende Rolle in Enescus künstlerischer Ausbildung spielte und in welcher der Komponist zahlreiche erfolgreiche Auftritte als Interpret und Dirigent hatte, lässt das Konzert die besondere Verbindung zwischen dem rumänischen Meister und der Hauptstadt der europäischen klassischen Musik wieder aufleben.
George Enescu, geboren am 19. August 1881 in dem Dorf Liveni-Vârnav im Kreis Botoșani, war ein musikalisches Wunderkind, das schon in jungen Jahren für sein außergewöhnliches Talent bekannt war. Die Zeit in Wien (1888-1894) war für seine künstlerische Entwicklung von entscheidender Bedeutung und markierte den Übergang von einem frühreifen Talent zu einem Musiker mit einer soliden Ausbildung in klassischer Musik. Mit nur sieben Jahren wurde Enescu am Wiener Konservatorium aufgenommen, wo er Violine bei Josef Hellmesberger jun. und Siegmund Bachrich, Klavier bei Ernst Ludwig und Komposition, Harmonie und Kontrapunkt bei Robert Fuchs studierte. Hellmesberger jun., beeindruckt von seinem Talent, nahm ihn in seiner Wohnung in der Nibelungenstraße auf und integrierte ihn in die Proben des Konservatoriumsorchesters, wodurch er wertvolle praktische Erfahrungen in der Ensemblemusik sammeln konnte. In dieser Zeit gab Enescu sein Debüt auf der internationalen Musikszene, als er 1892 im Wiener Bösendorfer-Saal ein Konzert mit seinem Lehrer Hellmesberger jun. gab. Das Ereignis wurde von der Wiener Presse enthusiastisch aufgenommen und stärkte seinen Ruf als junger Virtuose. 1894 bot sich Enescu die Gelegenheit, den Komponisten Johannes Brahms kennenzulernen und an der Aufführung seiner Symphonie Nr. 1 teilzunehmen - ein Erlebnis, das seinen Kompositionsstil tiefgreifend beeinflusste. Nachdem er das Wiener Konservatorium mit einer Silbermedaille abgeschlossen hatte, wurde Enescu auf Empfehlung seines Lehrers Hellmesberger jun. von seinem Vater zur Fortsetzung seines Studiums an das Pariser Konservatorium geschickt, wo er bei berühmten Lehrern wie Gabriel Fauré und Jules Massenet studierte. Die Wiener Zeit war für George Enescus Entwicklung von grundlegender Bedeutung, da sie ihm eine gründliche musikalische Ausbildung und die Möglichkeit bot, mit großen Persönlichkeiten der klassischen Musik in Kontakt zu treten - Erfahrungen, die dazu beitrugen, ihn zu einem der bedeutendsten rumänischen Musiker aller Zeiten zu machen. George Enescu blieb zeitlebens mit Wien verbunden und kehrte regelmäßig für Konzerte und musikalischen Zusammenarbeiten zurück. Er starb am 4. Mai 1955 in Paris und hinterließ ein unschätzbares musikalisches Erbe, darunter Meisterwerke wie die Rumänischen Rhapsodien und die Oper „Oedipe“.
Die in Iași geborene Raluca Știrbăț begann ihre musikalische Laufbahn am Kunstgymnasium Octav Băncilă und setzte sie dann an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort, wo sie das Solistendiplom und den Titel Magister Artium erwarb. Die Pianistin debütierte bereits im Alter von zehn Jahren mit der Moldawischen Philharmonie und ist seitdem auf renommierten Bühnen in Österreich (Wiener Konzerthaus, Wiener Musikverein) sowie auf Festivals in Europa, den USA, Japan und Singapur aufgetreten. Sie ist bekannt für ihre Einspielung des Gesamtwerks von Enescu für Klavier Solo (2015) und Cello-Klavier (2021) und ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe. Seit 2022 ist sie Dozentin an der Nationalen Universität der Künste „George Enescu“ in Iași, und 2023 wurde sie für die Förderung des Enescu'schen Werks mit dem Ritter-Orden für kulturelle Verdienste ausgezeichnet.
Wir laden Sie ein, Teil dieser besonderen musikalischen Reise zu sein, die das kreative Genie von George Enescu und seine besondere Verbindung zu der Stadt, die sein künstlerisches Schicksal geprägt hat, feiert.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, unter vorheriger Anmeldung unter uawg(at)rkiwien(punkt)at oder telefonisch über +43 (0) 13191081.