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Das Rumänische Kulturinstitut Wien, in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut in Wien, möchten Sie herzlich zum Gedenkkonzert für den italienischen Komponisten Ferruccio Busoni ein, aufgeführt von dem rumänischen Pianisten und Komponisten Victor Nicoară.
Das Konzert findet am Dienstag, den 16. April, um 19:00 Uhr im RKI Wien statt.
Das Konzertrepertoire umfasst Werke des italienischen Komponisten Ferruccio Busoni, Stücke anderer bekannter Komponisten und Victor Nicoarăs eigene Kompositionen:
J.S. Bach / F. Busoni: „Capriccio BWV 992”
F. Busoni: „Sonatina ad usum infantis”
F. Busoni / V. Nicoară: „Intermezzo aus Doktor Faust”
V. Nicoară: „Nach Weill”
F. Busoni: „Sonatina seconda”
Pause
F. Busoni: „Fünf kurze Stücke zur Pflege des polyphonen Spiels”
P. Jarnach: „Elegie”
V. Nicoară: „Quasi Sonatina”
F. Busoni: „Sonatina 1”
Ferruccio Busoni (geboren am 1. April 1866 in Empoli, Italien, gestorben am 27. Juli 1924 in Berlin) war ein Pianist und Komponist, der sich auch aufgrund seiner intellektuellen Fähigkeiten einen Namen machte. Er war Sohn eines italienischen Klarinettisten und einer deutschen Pianistin, von der er seine musikalische Erziehung erhielt. Er galt als Wunderkind und absolvierte später seine Studien in Wien und Leipzig. Im Jahr 1889 wurde er Klavierlehrer in Helsingfors, Finnland (heute Helsinki), von wo aus er nach Moskau und später in die USA zog. Von 1894 bis 1914 (und erneut von 1920 bis zu seinem Tod) lebte er in Berlin, wo er eine Reihe von Orchesterkonzerten mit zeitgenössischer Musik leitete und insbesondere mit der Musik von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Franz Liszt auf Tournee ging. Während des Ersten Weltkrieges, hin- und hergerissen zwischen Italien und Deutschland, zog er sich nach Zürich zurück. Sein ambitioniertestes Werk war der unvollendete „Doktor Faust“, der nicht auf Johann Wolfgang von Goethes Werk, sondern auf früheren Versionen der Faust-Saga basierte. Sie wurde von seinem Schüler Philipp Jarnach vollendet und 1925 in Dresden aufgeführt. Zwei weitere kurze Werke („Arlecchino“ und „Turandot“), die er in Zürich komponierte, versuchten die Commedia dell‘arte im modernen Gewand wiederzubeleben. Zu Busonis Klavierwerken gehören ein großes Konzert mit Chorfinale, sechs Sonatinen, die die Essenz seines musikalischen Denkens enthalten, und die große „Fantasia Contrappuntistica" auf einer unvollendeten Bach-Fuge (zwei Fassungen, 1910; eine Fassung, 1912; vierte Fassung für zwei Klaviere, 1922), die seine lebenslange Erfahrung mit Bachs Musik zusammenfasst. Busoni fertigte Klaviertranskriptionen von Bachs Orgelwerken an, insbesondere der „Fantasia" und der „Fuge" in a-Moll, sowie Arrangements von Liszt-Klavierstücken wie „La Campanella" und „La Chasse", die er mit Polyphonien versah. Er komponierte zahlreiche Solostücke für Klavier und schrieb neben dem Klavierkonzert auch das „Konzertstück" (1890) und die „Indianische Fantasie" (1914), beide für Klavier und Orchester. Zu den Orchesterwerken gehören die Bühnenmusik zu Carlo Gozzis Theaterstück „Turandot" (das der Oper vorausging) sowie eine Orchestersuite und eine symphonische Dichtung. Er war außerdem Autor der viel beachteten "Ästhetik der Tonkunst" (1907; „Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst").
Der rumänische Pianist und Komponist Victor Nicoară, wohnhaft derzeit in Berlin, hat sich auf die Werke Busonis spezialisiert, die er sowohl in Konzerten als auch in Aufnahmen vorstellt. Zu dem hundertsten Todestag von Ferrucio Busino im Jahr 2024 wird Nicoară sein zweites Album veröffentlichen, das dem italienischen Komponisten gewidmet ist, und wird auf eine große Werbetour für seine Werke gehen. Dabei wird er neben Businos Werken auch seine eigenen Kompositionen vorstellen, welche von der Musik Busonis inspiriert wurden. Der Pianist und Komponist Victor Nicoară, der sich leidenschaftlich für weniger bekannte Werke einsetzt, hat mit seinem Debüt-Soloalbum, das 2021 beim Label Hänssler Classic erschien, seinen Ruf als "Busonis Top-Interpret" (Radio Bremen) gefestigt. Das Album erhielt von namhaften internationalen Publikationen einhelliges Lob für seine interpretatorische Tiefe, seine beeindruckende Klangpalette und seine pianistische Kunstfertigkeit, u.a. von folgenden Publikationen: die Zeitschriften Gramophone und Limelight, die Süddeutsche Zeitung, Radio Ö1, Radio România Muzical und der Norddeutsche Rundfunk. Victor Nicoară tritt häufig in Europa, dem Mittleren Osten und Asien auf. Zu seinen Auftrittsorten zählen u.a. die Philharmonie in Berlin, das Bukarester Athenäum und Salle Flagey in Brüssel. Er hat mit so bedeutenden Musikern wie Yoel Gamzou, Stefan Hadjiev, Nina Bernsteiner und Lionel Wartelle zusammengearbeitet. Er hat mit Orchestern wie den Philharmonien von Bacău, Timișoara und Craiova gespielt und mit der Neuen Philharmonie München zusammengearbeitet. Als Komponist wurden seine Werke von zahlreichen Ensembles aufgeführt, darunter RCM Sinfonietta, Contemporary Consort, Trio Alto, Other New Music Ensemble - Miami, IMO Chamber Ensemble und Ensemble Images. Die Premiere des Stücks „Towards eternally changing distances” des Staatsorchesters Kassel wurde für seine „interessanten Orchesterfarben“ gelobt (Hessische/Niedersächsische Allgemeine). Sein Soloalbum endet mit seinem eigenen Werk „Quasi Sonatina“, das als „ein ebenso würdiges wie poetisches Finale" (Das-Klassik) und „eine prägnante und intime Hommage an Busoni" (American Record Guide) beschrieben wurde. Nicoară hat mehrere Soundtracks für Filme - „Bubico" (2012) und „Die Kreuzersonate" (2018), Webserien - „Die Schnäppchenjäger" (2017) und Hörbücher - „Brotac și Broscoi " (2020) - komponiert. Im Jahr 2024, anlässlich des hundertsten Todestags von Busoni, wird Victor Nicoară sein zweites dem italienischen Komponisten gewidmetes Album veröffentlichen, das eine neue, eigene Version des monumentalen Werks „Fantasia Contrappuntistica" enthalten wird. Ebenfalls anlässlich des hundertjährigen Jubiläums wird der Künstler eine ausgedehnte Tournee unternehmen, bei der er Werke von Busoni spielen und präsentieren wird. Victor Nicoară ist Absolvent des Masterstudiengangs für Klavier und Komposition am Royal College of Music in London, wo er bei Andrew Ball (Klavier) sowie Huw Watkins und Jonathan Cole (Komposition) studierte. Zu seinen Mentoren zählen die Pianisten Jacques Rouvier, Vitaly Margulis und Fabio Bidini sowie die Komponisten Dan Dediu, Julian Anderson und Ștefan Niculescu.
Wir bitten Sie, Ihre Teilnahme per Mail an uawg(at)rkiwien(Punkt)at oder telefonisch unter +43 (0) 13191081 anzumelden.
Organisatoren: Rumänisches Kulturinstitut Wien und Italienisches Kulturinstitut in Wien
Copyright Bernd Schönberger