Konzert der Banater Staatsphilharmonie Timişoara im RadioKulturhaus Wien: Von erstickten zu erweckten Stimmen klang
27 OKTOBER 2016 20:00

Konzert der Banater Staatsphilharmonie Timişoara im RadioKulturhaus Wien: Von erstickten zu erweckten Stimmen

Ort:
  • Pictures
  • Video

Am Donnerstag, 27. Oktober 2016, um 20.00 Uhr, findet im Großen Sendesaal des RadioKulturhauses Wien (Argentinierstraße 30a, 1040) das Konzert „Von erstickten zu erweckten Stimmen“ mit der Banater Staatsphilharmonie Timişoara und Pierre-Yves Pruvot (Bariton) statt. Unter der Leitung von Amaury du Closel werden Werke von Ernst Toch (1887-1964), Dimitri Schostakowitsch (1904-1975) und Franz Schreker (1878-1934) vorgeführt. Die Veranstaltung wird von der Musikwissenschaftlerin Dr. Irene Suchy (Ö1) moderiert.

Das Konzert wird unter der Schirmherrschaft der Botschaft von Rumänien in der Republik Österreich und in Zusammenarbeit mit dem Rumänischen Kulturinstitut in Wien, im Rahmen des rumänischen Vorsitzes der International Holocaust Remembrance Alliance organisiert.

Die Veranstaltung am 27. Oktober ist eine Produktion des „Erweckte Stimmen Forum-Wien“ mit der Förderung der EU im Rahmen des Programms „Europa für Bürgerinnen und Bürger“. Das „Erweckte Stimmen Forum-Wien“ wurde 2015 vom in Wien lebenden Dirigenten und Musikwissenschaftler Amaury du Closel unter dem Namen „Erstickte Stimmen Forum-Wien“ gegründet. Ziel des Forums ist die Wiederentdeckung und Verbreitung der Werke von KomponistInnen, die von den europäischen Totalitarismen des zwanzigsten Jahrhunderts vertrieben wurden.

Warum bleibt die Musik Franz Schrekers noch am meisten ungespielt, obwohl die Wiederentdeckung seiner Opern seit zwanzig Jahren gezeigt hat, wie sein Stil die Wiener Sezession und den Geist der Jahrhundertwende musikalisch so perfekt verkörpert hat? Und wann wurde ein großes Werk von Ernst Toch zum letzten Mal in Wien gespielt? Dass Schreker wahrscheinlich eines der ersten Opfer der NS-Zeit war, und Toch von denselben Nazis ins Exil getrieben wurde, stellt dafür natürlich einen Grund dar. Musikalisch gesehen vertreten diese beiden Wiener Komponisten aber wesentlich mehr: Sie gehören zu den Gründern der österreichischen Modernität. Ihre Stimmen zu erwecken dient hier als positiver Zweck, die Archäologie dieser Modernität zu rekonstruieren, um zu einem reicheren Musikleben beizutragen.

Die rumänische Stadt Timişoara wird 2021 zur Kulturhauptstadt Europas.

Weitere Informationen zum Einlass finden Sie hier: radiokulturhaus.orf.at/artikel/449014