Rumänien bei viennacontemporary gestalt
7 - 10 SEPTEMBER 2023

Rumänien bei viennacontemporary

Ort:

Vom 7. - 10. September werden die Galerie Sandwich und die Galerie Ivan, in Partnerschaft mit dem Rumänischen Kulturinstitut Wien, auf einer der wichtigsten internationalen Kunstmesse, der viennacontemporary, Rumänien repräsentieren.

viennacontemporary verwandelt den Wiener Kursalon in einen Treffpunkt für Besucher, Künstler, Kuratoren, Sammler und Galeristen, mit einem besonderen Fokus auf zeitgenössische Kunst aus dem zentral- und osteuropäischen Raum. Mit der Unterstützung einer Jury und einem Auswahlkomitee, die aus fachkundigen Kunstkritikern und renommierten Kuratoren bestehen, wird die viennacontemporary dem Publikum Werke aus dem Bereich der visuellen Kunst präsentieren, und zwar in allerlei Formen: Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Zeichnungen, Installationen, neue Medien etc.

Die Galerie Ivan wird folgende drei rumänische Künstler*innen auf der viennacontemporary vorstellen: Giulia Crețulescu (geboren 1994, Craiova), Gavril Pop (geboren 1998, Temeswar) und Florina Coulin (geboren 1947 in Rumänien). Die Galerie Sandwich wird sich wiederum auf die künstlerischen Kreationen von Cristian Răduță konzentrieren.

Weitere Infos über die rumänischen Künstler*innen auf der viennacontemporary:

Durch akribische und repetitive Handlungen deckt Gavril Pop verborgene Nuancen auf und erforscht das transformative Potenzial von Prozessen und gestischer Wiederholung. Die Anhäufungen und Variationen seiner Objekte, von unendlichen Konfigurationen geometrischer Formen bis hin zu Buchstaben und bedeutungslosen Puzzles, sind eine Einladung, die eigenen Subjektivitäten und Erfahrungen zu erkunden.

Komplementär dazu werden wir die Arbeiten von Giulia Crețulescu vorfinden, die zu Vermittlern der nicht endlichen Subjektivitäten werden und die stetig versuchen, sich über Kontakte zu definieren - sei es der Kontakt zwischen den Objekten oder der Kontakt zwischen Objekt und Betrachter. Nichts ist so, wie es scheint. Die erdachten Objekte der Künstlerin werden expressiv, und deren erschütternden Konturen spiegeln eine Besessenheit gegenüber der Umwandlung und Verschärfung der Sinne, sowie gegenüber der Möglichkeit einer Verstärkung der Körperbewegungen wider. Am Limit der täglichen Erfahrung wird das Reale durch die Zusammenführung dieser beiden Narrationen verfremdet. Es entstehen simultane Zeitlichkeiten, in denen Objekte zu Handlungen werden und vorher festgelegte Vorstellungen hinter sich gelassen werden.

Florina Coulin (geboren 1947 in Rumänien) studierte zwischen 1965 und 1971 Malerei am Nicolae Grigorescu Institut für Bildende Kunst in Bukarest (heute: Nationale Universität der Künste Bukarest) in der Klasse von Professor Octavian Angheluţă. Nach dem Abschluss ihres Studiums war sie Teil von nationalen und internationalen Gruppenausstellungen (z.B. in Moskau, Barcelona, Sofia oder Stockholm). Im Jahr 1975 wird sie Mitglied der „Vereinigung bildender Künstler in Rumänien“. 1977 heiratet sie Georg Coulin und zieht endgültig nach Deutschland, wo sie ihre künstlerische Karriere weiterführt. Dort wird sie 1980 Mitglied des „Berufsverbands Bildender Künstler Augsburg“ und nimmt an Einzel- und Gruppenausstellungen teil, u.a. in Villefranche-sur-Mer, München, Wien, Istanbul und Iowa City. In Rumänien hatte Florina Coulin Einzelausstellungen in der Galerie „Curtea Veche“ (2006 und 2007, Bukarest) und war Teil der Gruppenausstellungen „Ion Grigorescu și prietenii” (Palast Mogoșoaia, 2004) und „Partea asta care parcă are nevoie să iasă printr-un loc al corpului meu” (Salonul de proiecte, Bukarest, 2019, ausgestellt in einer erweiterten Fassung im Cultuurcentrum Strombeek Grimbergen, Europalia Arts Festival Romania, 2019). Florina Coulin lebt und schafft in Augsburg.

Cristian Răduță ist Assistenzprofessor an der Nationalen Universität der Künste in Bukarest, Fakultät der Bildenden Künste, Abteilung für Bildhauerei, wo er folgende Fächer unterrichtet: Zeichnungen, Modellierung, Komposition und Skizzieren. Er lebt und arbeitet in Bukarest und ist Mitgründer der Galerie Sandwich. Zu seinen künstlerischen Tätigkeiten zählen die Bildhauerei, Objekte und Installationen, die auf hypothetischen, manchmal absurden Situationen und Personen basieren und an die er mit einer gehörigen Portion Humor herangeht. Er interessiert sich für die Beziehungen und Spannungen, die zwischen den verschiedenen von ihm verwendeten Industrie- und Heimwerkermaterialien entstehen. Seine Werke wurden im Museum für zeitgenössische Kunst in Zagreb, im „Salonul de Proiecte“ in Bukarest (zusammen mit Dan Perjovschi), im Skulpturmuseum des Królikarnia-Palast in Warschau (2017) und im Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst in Bukarest (2014) ausgestellt.

Die Galerie Ivan wurde 2007 als private Initiative in einer Zeit eröffnet, in der die Szene für zeitgenössische Kunst in Rumänien noch recht jung war. Das kuratorische Programm der Galerie begann mit lokalen und osteuropäischen Künstler*innen und fuhr dann mit international anerkannten Künstler*innen wie Geta Brătescu, Paul Neagu, Lia Perjovschi und kürzlich erst Ion Grigorescu, Silvia Amancei, Bogdan Armanu, Anca Benera, Arnold Estefan, Cristina David, Ștefan Sava oder Iulia Toma fort. Dahinter stand der Wunsch, die Werke und Projekte dieser Künstler*innen einem größeren, internationalen Publikum bekannt zu machen.  Die Galerie Ivan repräsentiert auch rumänische Künstler*innen, welche sich im Ausland aufhalten, wie beispielsweise Bartha Sandor oder Mădălina Zaharia, nebst ausländischen Künstler*innen wie Elijah Burgher, Ross Taylor und Jaro Varga. Die Galerie konzentriert sich auf die Unterstützung der künstlerischen Laufbahn der Künstler*innen mit einem artikulierten konzeptionellen künstlerischen Diskurs. Zur selben Zeit stellt sie die Werke von im Ausland weniger bekannten Künstler*innen zur Schau, die während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiv waren. Zu diesen Künstler*innen zählen beispielsweise Horia Bernea, Simona Runcan oder Florina Coulin. Die Galerie Ivan ist die Hauptgalerie Rumäniens für die Repräsentation der rumänischen Künstler*innen Geta Brătescu und Paul Neagu. Sie ist die erste Galerie, die deren Werke in einem internationalen, künstlerischen Kontext präsentiert hat.

 

Der Raum Sandwich ist ein Atelier mit einer komplexen Sicht auf die Kunstwelt. Es wurde von Künstler*innen im Jahr 2016 geschaffen und wurde ab 2019 zu einer Galerie. Angefangen mit der Nutzung eines versteckten Raums in einem Industriegebiet in Bukarest, hat sich die Galerie stetig weiterentwickelt und beinhaltet mittlerweile mehrere Initiativen: Sandwich Chocolat (Innenbereich, verrostetes Metall, ehemaliger Lagerraum), Sandwich Sculpture (200 m2, ungenutzter Raum, Außenbereich) und Sandwich Offspace (in den neuen Malmaison-Studios, Innenbereich). Die Galerie Sandwich hat bei der LISTE Art Fair Basel (2019, 2020, 2021, 2022 - mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts), bei der ART021 Shanghai (2019) und bei der Feria Material in Mexico City (2022) teilgenommen. Die Sandwich Galerie konzentriert sich auf die Produktion ortsspezifischer Werke rumänischer und internationaler Künstler und unterhält enge Beziehungen zur Pekinger Kunstszene. Geleitet wird die Galerie von den Künstler*innen Alexandru Niculescu, Daniela Palimariu und Cristian Raduta. Mitgründer der Galerie ist Silviu Lixandru. Bei der diesjährigen Ausgabe der viennacontemporary wird die Galerie Sandwich mit den Werken des rumänischen Künstlers Cristian Răduță vor Ort sein. Es handelt sich um eine Installation, bestehend aus zehn Skulpturen aus gegossenem Aluminium, die den Titel „Every Flower has its own dream“ trägt. 

Die Veranstaltung wurde in Partnerschaft mit dem RKI Wien möglich gemacht.

Ⓒ viennacontemporary  ⒸGavril Pop  ⒸGiulia Crețulescu