Literaturabende mit Claudiu Komartin in Wien und Graz buchstabe
22 - 3 APR - MAI 2016

Literaturabende mit Claudiu Komartin in Wien und Graz

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Der rumänische Dichter Claudiu Komartin ist in der Zeitspanne 13. April – 17. Mai Stipendiat des Internationalen Hauses der Autorinnen und Autoren Graz (IHAG). Aus diesem Anlass präsentiert das Rumänische Kulturinstitut in Wien zwei Leseabende mit Claudiu Komartin am 22. April in Wien und am 3. Mai in Graz. Die Veranstaltungen werden von Daria Hainz moderiert.

In Wien findet der Leseabend am 22. April, um 19.00 Uhr, im Raum D / Q21 im Museumsquartier (Museumsplatz 1, 1070 Wien) statt. Im Rahmen der Veranstaltung werden Gedichte von Claudiu Komartin vorgetragen, unter anderen auch aus dem vom Autor zusammengestellten Auswahlband „Und wir werden die Maschinen für uns weinen lassen“, in dem dem deutschsprachigen Publikum seine Gedichte erstmals zugänglich gemacht werden. Der Band ist 2012 in der Übersetzung von Georg Aescht im Verlag Edition Korrespondenzen mit freundlicher Unterstützung des Nationalen Bücherzentrums Rumänien durch das TPS Programm erschienen. Darüber hinaus werden speziell für diesen Anlass weitere Gedichte von Daria Hainz ins Deutsche übersetzt und zum ersten Mal präsentiert.

Am 3. Mai, ab 20.00 Uhr, im ImCubus / Minoritenkonvent (Mariahilferplatz 3/I, Graz) werden Dichtkunst aus Graz und Rumänien vereint. Unter dem Titel „ich schreib kein wort mehr doch nein DENN ICH BIN NIEMAND UND DIE WELT IST MEIN REICH“ werden Barbara Rauchenberger und Claudiu Komartin ihr lyrisches Werk vorstellen. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.kultum.at/?d=war-auf-der-hut-ins-blaue#.Vw5F_0KLRpg.

Die Veranstaltungen werden in Kooperation mit dem Kulturzentrum bei den Minoriten, ISOP, dem Internationalen Haus der Autorinnen und Autoren Graz organisiert und werden durch die Kulturvermittlung Steiermark unterstützt.

< „jetzt ist mein vater fast ein alter mann / er hält sich noch gut / seltener als sonst tadelt er mich / ich sei ungeschickt / und undiszipliniert / es machte ihn verrückt dass ich so gut wie nichts produziere / und mich dingen widme die er nicht versteht“ (aus dem Gedicht „Häuslicher Zirkus“).

Eine scharfe, klare Sprache zeichnet Claudiu Komartins Dichtung aus, er schafft (un)fassbare Bilder und Stimmungen und nimmt die Leserin / den Leser mit in seinem Bestreben, das pulsierende Leben hinter den Zeichen zu erfassen und der/m Rezipientin/en zugänglich zu machen. Fast schon naturalistisch erzählt Komartin Geschichten mitten aus dem Leben heraus und konfrontiert das Ich immer wieder mit wachrüttelnden Situationen. „Er erzählte mit dem / ganzen / Körper, / mit gespannten Muskeln / und geschwollenen Adern, / und das Steuer in seinen Händen schien / ein brennender Busch.“ (aus dem Gedicht „Lermontowstr. 26“). Ornamentik ist keine Ambition dieses Autors, sondern er ist vielmehr bestrebt, durch seinen lyrischen Diskurs dem kollektiven Wahnsinn ein messerscharfes Gegenmittel entgegenzusetzen.>>

Daria Hainz

Claudiu Komartin, wurde 1983 in Bukarest geboren, wo er als Lyriker, Literaturkritiker und Übersetzer lebt. Bereits mit 20 Jahren erschien sein mehrfach ausgezeichneter Lyrikband Păpușarul și alte insomnii (Der Puppenspieler und andere Schlafstörungen, 2003) und ihm folgten die ebenfalls mit Preisen bedachten Bände Circul domestic“ (Häuslicher Zirkus, 2005), Un anotimp în Berceni (Eine Jahreszeit in Berceni, 2009, 2010) und cobalt (2013). 2012 erschien beim österreischischen Verlag der zweischprachige Auswahlband Und wir werden die Maschinen für uns weinen lassen.“ Claudiu Komartin hat fünf Romane aus dem Französischen übersetzt, sowie Gedichte aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Spanischen. Seit 2010 ist er Chefredakteur der Zeitschrift Poesis und des Verlaghauses Max Blecher.

Daria Hainz ist Übersetzerin und Dolmetscherin und lebt in Wien. Sie übersetzte Literatur und Essayistik rumänischer Autoren sowie Theaterstücke der rumänischen Gegenwartsdramatik von namhaften DramatikerInnen wie Gianina Cărbunariu, Eugen Jebeleanu, Catinca Drăgănescu, Roxana Marian und Elise Wilk. 2015 ist bei dem Verlag Theater der Zeit in Berlin „Machtspiele. Neue Theaterstücke aus Rumänien“, das Sammelband neuester Werke der jungen rumänischen Theaterszene in Ihrer Übersetzung erschienen.