„Nach Europa: Kulturideologische Kontroversen nach dem EU-Beitritt Rumäniens“ –  Vortrag von Dr. Mădălina Diaconu podium
13 JUNI 2018 18:30

„Nach Europa: Kulturideologische Kontroversen nach dem EU-Beitritt Rumäniens“ – Vortrag von Dr. Mădălina Diaconu

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Am Mittwoch, dem 13. Juni, um 18.30 Uhr, wird Dr. Mădălina Diaconu im Institut für Österreichkunde Wien (Hanuschgasse 3, 1010) den Vortrag „Nach Europa: Kulturideologische Kontroversen nach dem EU-Beitritt Rumäniens halten“. Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Ideengeschichte Rumäniens: Hauptakteure, Denkschulen, Wirkungen“, welche von Dr. Mădălina Diaconu, Dozentin am Institut für Philosophie und Lektorin am Institut für Romanistik der Universität Wien, in der Zeitspanne September 2017 – Juni 2018 gehalten wird.

Im Unterschied zu den 1990er-Jahren ist die rumänische Gesellschaft und Kultur nach der Jahrtausendwende und insbesondere nach dem EU-Beitritt 2007 durch eine Stabilisierung der kulturell-ideologischen Optionen gekennzeichnet. Das konservative Lager der Intellektuellen – dessen breites Spektrum sich von einer proeuropäischen bis zu einer nationalistischen Gesinnung erstreckt – verbreitet weiterhin mit medialer Wirksamkeit ein idealisiertes Bild der Zwischenkriegszeit in Rumänien im Kontext einer allgemeinen europäischen Ermüdung der Zukunftsvisionen. In den letzten Jahren kristallisierte sich aber auch eine Bewegung jüngerer Intellektueller heraus, die gleichermaßen die politischen Verstrickungen namhafter Vordenker in der Zwischenkriegszeit, das Fehlen eines politischen antikommunistischen Widerstands vor 1989 und die Anpassung der arrivierten „public intellectuals“ nach der Wende kritisch hinterfragen. Nicht zuletzt lassen sich eine Erstarkung der Zivilgesellschaft und das Wiederaufleben der Religiosität im Umfeld eines schlechten Images von Politik und öffentlicher Verwaltung feststellen. (Mădălina Diaconu)

Mădălina Diaconu, Dozentin am Institut für Philosophie und Lektorin am Institut für Romanistik der Universität Wien. Doktorate in Philosophie an der Universität Bukarest (1996) und Universität Wien (1998), Habilitation in Philosophie an der Universität Wien (2006). Chefredakteurin der Zeitschrift „polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“ (Wien), Redaktionsmitglied von „Contemporary Aesthetics“ (USA) und „Studia Phaenomenologica“ (Bukarest). Vorstandsmitglied der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie. Autorin von 10 Monographien, darunter „Bukarest – Wien. Eine kulturhistorische Touristik an Europas Rändern“ (mit L. M. Vosicky, 2007),„Sinnesraum Stadt“ (2012), „Phänomenologie der Sinne“ (2013) und„De gustibus. Breviar de gastrosofie“ (Ex-aequo Preis bei Gala Industriei de Carte 2014)Mitherausgeberin von 7 Sammelbänden, darunter Constantin Noicas „De dignitate Europae“ (2012),„Geisteswissenschaften im Dialog. Deutsch-Rumänisch/Rumänisch-Deutsch“ (mit A. Corbea-Hoisie, 2016) und „Grenzen im Denken Europas. Mittel- und osteuropäische Ansichten“ (mit B. Boteva-Richter, 2017).

Partner der Vortragsreihe „Ideengeschichte Rumäniens: Hauptakteure, Denkschulen, Wirkungen“ sind Academia Română (Stiftung der Familie „Menachem H. Elias“), das Institut für Österreichkunde Wien, die Österreichisch-Rumänische Gesellschaft und das Rumänische Kulturinstitut in Wien.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.